Agra

Diesen Reisebericht habe ich 2004 geschrieben. Er hat es damals immerhin zu einer Erwähnung im SPIEGEL gebracht. Indien hat sich seit dem stark verändert und manche Feststellungen sind heute vermutlich nicht mehr zutreffend. Die Bilder sind Snapshots eines DV-Videos. Die bescheidene Qualität bitte ich daher zu entschuldigen.


Mariam's Tomb

Mariams Tomb Mein erster Wochenend-Ausflug führte mich nach Agra. Ich nahm mir ein Auto mit Fahrer und los ging es. Nach einer dreistündigen Fahrt, auf der ich mehrfach mit dem Leben abgeschlossen hatte, da Bremsen in Indien als unehrenhaft gilt und durch Hupen ersetzt wird, nährten wir uns Agra. Eigentlich war ich nur aufs Taj Mahal scharf, aber auf dem Weg lag Mariam's Tomb, direkt am Highway nach Agra gelegen, dem ich dann doch eine kurzen Besuch abstattete.

Das Grab ist der Frau von Kaiser Akbar gewidmet und wurde 1611 erbaut. Es ist in rotem Sandstein gehalten und sehr stark vom arabischen Baustil geprägt.
 
Mariams Tomb Es besteht wie viele dieser Grabanlagen aus einem sehr prächtige Torbau, einer darauffolgenden Parkanlage und dem eigentlichen Grab-Palast.

Im Vergleich zum Taj Mahal war wenig los, wie ich später feststellen sollte. Ich genoss die Ruhe und schlenderte durch die Anlage.
 

Taj Mahal

Das Torgebäude des Taj Mahal Nach Mariam's Tomb ging es dann endlich zum Taj Mahal. Nach einer Viertelstunde Gehupe und Gedränge hatte mich mein Fahrer auf den großen Parkplatz abgesetzt. Von dort muss man einen Shuttle - Bus nehmen. Im Bus wollte mir erstmal ein Guide erklären, dass ich ohne ortskundigen Führer gar nicht ins Taj reinkäme, was natürlich schlicht gelogen war.

Am Taj angekommen hieß es erstmal anstellen. Wenn man Pech hat sind gerade 10 Busse vor einem abgeladen worden. Ich hatte aber Glück und war nach 15 Minuten drin. Sehr schön ist auch die Sicherheitskontrolle. Man muss durch einen Metalldetektor wie auf jedem Flughafen. Nur komisch, dass gar kein Stromkabel zu dem Apparat führte. Vielleicht schreckt es ja trotzdem Bösewichte ab.

 
Da muss jeder Besucher durch An der Kasse erwarb ich, wie in fast allen Sehenswürdigkeiten üblich, ein Videoerlaubnis. Ich weiß nicht ob nur ich es etwas frech empfand, dass 20 Meter später ein Schild stand, dass ab diesem Punkt Videoaufnahmen nicht mehr erlaubt sind.

Also machte ich ein paar Aufnahmen aus der Ferne und testete den Zoom meiner Kamera.

 
Das Taj Mahal Schon aus der Ferne ist das Taj Mahal ein beeindruckendes Bauwerk. Es strahlt in makellosen Weiß. Die komplette Außenhülle ist aus weißem Marmor gefertigt. Ich habe mir sagen lassen, dass im Sommer die Helligkeit kaum zu ertragen ist. Die Größe ist für einen Menschen kaum zu erfassen. Die Terrasse misst 100 mal 100 Meter, die Kuppel ist 74 Meter hoch.

Das Taj Mahal wurde 1632-1650 von Schah Jahan erbaut. Es ist das Grabmal seiner Frau Mumtaz-i-Mahal, die bei der Geburt ihres 14. Kindes gestorben war. Der Schah war so todtraurig, daߠer ein so bombastisches Grabmal errichten ließ. Leider wäre das Land daran fast finanziell zugrunde gegangen. Angeblich wollte er auf der anderen Seite des Flusses ein Ebenbild in Schwarz als Grabstätte für sich erbauen lassen. Sein Sohn entmachtete ihn aber und rettete somit die finanzielle Situation des Reiches.

Eigentlich schade, denn es wäre sicher ein noch unvergleichliches Ensemble geworden.
 
Das Eingangsportal des Taj Mahal Nachdem man den Park, der das Torgebäude vom Taj Mahal trennt, durchschlendert hat, muss man eine Treppe zur Terrasse erklimmen. Dann muss man entweder die Schuhe ausziehen oder einen Überzug über die Schuhe streifen.

Erst jetzt darf man in das Innere des Grabmals. Aufgrund des Gedränges ist es schwer in Ruhe die Dunkelheit und Kühle zu genießen, aber trotzdem ist das Taj auch von innen beeindruckend.

Danach sollte man auf jeden Fall von der Terrasse aus den herrlichen Blick auf den Fluss genießen. Die Lage ist wirklich traumhaft und das Bedauern steigt, dass das schwarze Gegenstück auf der anderen Flussseite nie gebaut wurde.



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