Delhi

Diesen Reisebericht habe ich 2004 geschrieben. Er hat es damals immerhin zu einer Erwähnung im SPIEGEL gebracht. Indien hat sich seit dem stark verändert und manche Feststellungen sind heute vermutlich nicht mehr zutreffend. Die Bilder sind Snapshots eines DV-Videos. Die bescheidene Qualität bitte ich daher zu entschuldigen.


Alt und Neu

Rikschafahrer auf einem Markt in Alt Delhi Delhi hat zwei sehr gegensätzliche Gesichter: Das moderne großzügig angelegte Neu Delhi mit breiten Straßen und von Gebäuden aus der britischen Kolonialzeit geprägt und Alt Delhi mit engen Gassen und sehr belebten Marktplätzen.

In Delhi wohnen ca. 11 Millionen Menschen. Damit ist Delhi die zweitgrößte Stadt Indiens nach Mumbai (Bombay).

Delhi ist die Hauptstadt des Landes seit 1911. Damals war es die Hauptstadt der britischen Kolonie. In dieser Zeit entstand Neu Delhi.
 

Neu Delhi

Connaught Place

Auf dem Connaught Place Dieser Platz ist der Mittelpunkt von Neu Delhi. Er besteht aus 3 konzentrischen Ringen. Der größte misst einen Kilometer Durchmesser. Vom Connaught Place führen 8 große Straßen sternförmig in alle Himmelsrichtungen.

Der Platz wurde 1931 eingeweiht. Die Gebäude sind im Kolonialstil gehalten. Es befinden sich mehrere große Einkaufszentren am Connaught Place.

Parken ist hier ein besonderes Abenteuer. Um ein Auto vom Parkplatz wegzubewegen müssen ungefähr 20 andere hin und her geschoben werden. Für einen Europäer unbegreiflich wie es funktioniert, aber es funktioniert und das ist schließlich die Hauptsache.

Auch die neue U-Bahn bekommt eine Station am Connaught Place.
 

India Gate

India Gate Das "All India War Memorial", wie es offiziell heißt, liegt südöstlich vom Connaught Place an der Raj Path, der großeߥn Paradestraße.

Es ähnelt ein wenig dem Arc de Triomphe in Paris. Es wurde 1921 zu Ehren der 90000 indischen Soldaten, die für Großbritannien im ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Der Architekt war Edwin Lutyens.

Rings um das India Gate lauern Heerscharen von penetranten Postkartenverkäufern, die sich erbarmungslos auf jeden Touristen stürzen. Selbst anbrüllen konnte uns nur kurzzeitig Luft verschaffen.
 

Bahai House of Worship

Der Lotus Tempel Dieser Tempel liegt im Südosten Delhis. Er ist in seiner Gestalt einer Lotusblüte nachempfunden.

Jährlich besuchen mehr als 3 Millionen Menschen diesen Ort, der der Bahai' Lehre gewidmet ist. Diese ist eine Verschmelzung der großen Weltreligionen.

Nachdem man seine Schuhe abgelegt hat, darf man den modernen Bau betreten. Von innen ist der Tempel nicht halb so spektakulär im Vergleich zu seiner exotischen Wirkung nach außen.

Der Tempel ist von Wasserbecken umgeben, die für ein angenehmeres Klima sorgen.
 

Alt Delhi

Raj Gath

Raj Gath Diese Gedenkstätte ist Mahadma Gandhi gewidmet. Er war der Anführer des gewaltlosen Widerstands gegen die britischen Besatzer.

Er wurde 1948 von einem Fanatiker erschossen (die scheinen ja auch nicht weniger zu werden). An der Stelle, an der Gandhi eingeäschert wurde befindet sich ein großer schwarzer Marmorblock.

Es ist noch heute eine sehr beliebte Tradition bei vielen Indern, Blumen auf diesem Gedenkstein abzulegen. Mit der ganzen Familie wird dorthin gepilgert.
 

Jama Masjid

Jama Masjid Diese Moschee wird auch Freitagsmoschee genannt. Sie befindet sich im Herzen Alt-Delhis. Unser Fahrer konnte nicht direkt mit dem Auto dorthin fahren sondern steuerte einen Parkplatz an, von dem aus wir eine Fahrradrikscha nahmen.

 
Abends an der Freitagsmoschee Die Moschee wurde 1650 erbaut und verfügt über einen Innenhof von 100m mal 100m. Sie wird noch heute von sehr vielen Muslimen genutzt. Der Innenraum war für uns als "Ungläubige" leider versperrt, da gerade Gebet war.

 
In den Gassen von Alt Delhi in der Nähe vom Gewürzmarkt Stattdessen sind wir mit der Rikscha zum Gewürzmarkt gefahren. Dabei sind wir in einen Rikschastau geraden. Man kann sich das kaum vorstellen, aber weder Fußgänger noch Fahrräder geschweige denn Rikschas kamen voran.

Der Gewürzmarkt ist ein unglaubliches Erlebnis. Ein Händler neben dem anderen bietet Gewürze in riesigen Säcken an. Ein ohrenbetäubendes Geschrei bildet den akustischen Hintergrund. Es ist unglaublich eng und man kommt kaum voran. Empfehlenswert ist sich hier mit Safran einzudecken. Die Preise liegen bei einem Bruchteil der Preise in Deutschland. Außerdem bekommt man dort den roten Safran, der qualitativ hochwertiger ist , als der hierzulande angebotenen. (Bei Tee soll ja das Gegenteil gelten, da gilt der exportierte als hochwertiger).



Weiter geht es mit dem zweiten Teil in Delhi.